Tabakquartier in Bremen

Die Revitalisierung des Tabakquartiers in Bremen-Woltmershausen ist eines der bedeutendsten Stadtentwicklungsgebiete Bremens und ein Leuchtturmprojekt für die Umnutzung historischer Industrieflächen zu modernen, multifunktionalen Stadtquartieren. Auf dem über 20 Hektar großen Gelände der ehemaligen Brinkmann-Tabakwerke ist eine lebendige Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kultur und Freizeit entstanden. Das Areal beherbergte einst die größte Tabakfabrik Europas mit über 6.000 Beschäftigten. Nach der Stilllegung der Produktion stand das Gelände lange Zeit leer, bis das Immobilienunternehmen Justus Grosse die Vision entwickelte, das Areal in ein zukunftsweisendes Stadtquartier zu verwandeln.

Ziel der Revitalisierung ist es, den industriellen Charakter der historischen Bausubstanz zu erhalten und gleichzeitig moderne Nutzungen zu integrieren. Denkmalgeschützte Gebäude wie "Die Fabrik" und der "Alte Tabakspeicher" wurden behutsam saniert und bieten nun Raum für innovative Bürolofts und Gewerbeflächen. Neubauprojekte wie das "Forum" ergänzen das Ensemble und schaffen zusätzliche Büro- und Dienstleistungsflächen. Die Gebäude wurden entsprechend der neuen Nutzung umgebaut, energetisch saniert und technisch mit moderner Haus- und Elektrotechnik, teilweise mit Photovoltaik, auf den neuesten Stand gebracht. In vielen Gebäuden der Quartiersentwicklung wie den Tabakspeichern 1 und 2, der Fabrik inklusive der Bäckerei Müller & Egerer und dem Restaurant Foodbox Pusdorf, dem Zentrum für Kunst, dem Restaurant Justus, dem Gebäude der Bremer Philharmoniker, dem Boulevardtheater Bremen sowie den Atelierhäusern wurden Schalter und Steckdosen von JUNG aus dem Programm LS 990 in Alpinweiß bzw. der Aufputzvariante LS CUBE eingesetzt.

Der Gebäudekomplex "Die Fabrik" wurde 1937 erbaut und war 30 Jahre lang das Zentrum des Geländes. Jetzt wurde der historische Backsteinbau von Hilmes Lamprecht Architekten aus Bremen zu einem multifunktionalen Gebäude mit Büro- und Dienstleistungszentrum, Gastronomie und Veranstaltungsräumen umgebaut. Bei der Sanierung wurde besonders darauf geachtet, die charakteristischen architektonischen Merkmale wie die hohen Decken und die robuste Stahlkonstruktion zu erhalten, die dem Gebäude seinen industriellen Charme verleihen. Passend dazu wurden LS CUBE Aufputzschalter mit sichtbaren Kabelkanälen für die Elektroinstallation eingesetzt. Die schlichten Kuben mit Schaltern und Steckdosen fügen sich harmonisch in den industriellen Look des Interior Designs ein und ermöglichen eine moderne Elektroinstallation mit minimalen Eingriffen in den historischen Bestand.

Auch die 1972 als Stahlbetonskelettbau errichteten und rund 150 Meter langen alten Tabakspeicher wurden im Zuge der Modernisierung durch das Planerteam von Hilmes Lamprecht Architekten umgestaltet. Dabei wurden die Gebäuderiegel komplett entkernt und für die neuen Nutzungen mit vorgestellten Stahlbetonbalkonen versehen, die das strenge Raster betonen. Der Tabakspeicher 1 beherbergt nun 161 moderne Bürolofts und gemischte Gewerbenutzungen, der Tabakspeicher 2 wurde für eine öffentliche Einrichtung mit ihrer Aus- und Weiterbildungsabteilung sowie für ein Unternehmen aus der IT-Branche umgebaut. Der charakteristische Industriecharme der Gebäude wurde durch den Erhalt der roten Ziegelausfachungen bewahrt. Die Innenräume sind schlicht und modern. Für die Elektroinstallation wurde die klassische Unterputzvariante LS 990 in Alpinweiß verwendet.

Die gelungene Transformation des Areals und der Einzelobjekte zeigt, wie durch behutsame Sanierung und kreative Umnutzung historische Gebäude in moderne Stadtstrukturen integriert werden können, ohne ihren einzigartigen Charakter zu verlieren. Das Tabakquartier ist ein Erfolgsbeispiel für städtebauliche Innenentwicklung vor dem Hintergrund des Bauens nach dem Wachstum.