Chasa Lingia

Chasa Lingia – Wohnen am Übergang von Siedlung und Landschaft

Das Wohnhaus Chasa Lingia liegt am Rand der Ortschaft Valchava im Val Müstair, zwischen der dörflichen Struktur und den angrenzenden Weideflächen. Auf einem Hanggrundstück situiert, fügt sich der lang gestreckte Baukörper präzise in die topografischen Gegebenheiten ein.

Das zweigeschossige Gebäude nutzt den natürlichen Geländeverlauf geschickt: Der sanft abfallende Hang ermöglicht einen ebenerdigen, barrierefreien Zugang zu beiden Etagen. Großzügig gesetzte Öffnungen rahmen weite Ausblicke in die charakteristische Landschaft des Tals und lassen das Panorama Teil des Wohnens werden.

Der Entwurf verfolgt das Ziel, das Haus mit Zurückhaltung und in enger Verbindung zur umgebenden Natur zu gestalten. Die Holzkonstruktion – lediglich in erdberührten Bereichen durch Beton ergänzt – unterstreicht die schlichte Architektursprache. Reduzierte Bauformen, der bewusste Verzicht auf ein Vordach und klare Geometrien verleihen dem Haus eine ruhige, zeitlose Eleganz.

Die schwarze Holzverschalung des angebauten Eingangsbereichs mit Garage bildet einen eigenständigen Akzent, der die formale Einfachheit des Hauptvolumens unberührt lässt und gleichzeitig dessen Wirkung stärkt.

Der Grundriss ist flexibel organisiert: Im oberen Geschoss befinden sich ein großzügiger Wohnbereich, ein Schlafzimmer, ein Bad sowie eine offene Galerie, die als Bibliothek genutzt werden kann. Das Untergeschoss bietet zwei zusätzliche Schlafzimmer und ein weiteres Bad – ideal für Gäste. Im hangseitigen Bereich sind die Technikräume untergebracht.

Innen überzeugt das Haus durch einen offenen, linear strukturierten Raumfluss. Hohe Decken, eine zurückhaltende Material- und Farbwahl sowie gezielte Lichteinlässe schaffen eine helle, luftige Atmosphäre und unterstreichen den Charakter des Hauses: schlicht, funktional und landschaftlich eingebettet.